In einer der bedeutendsten barocken Gärten Österreichs, dem Schwarzenberggarten des Palais Schwarzenberg neben dem Wiener Belvedere, wird trotz massiver Proteste von Seiten der Fachwelt und der Zivilgesellschaft gebaut. Es geht um die Eröffnung eines Bierlokals und um die dafür notwendige bauliche Erweiterung des vorhandenen Belvedere-Stöckls. Die Baustelleneinrichtung hat bereits vor einiger Zeit begonnen, nach wie vor begleitet von lauten Protesten der ExpertInnenwelt.

Neben der grundsätzlichen Kritik, ein Gesamtkunstwerk wie es das Palais Schwarzenberg mit dem Garten darstellt, in Einzelstücke zu zerteilen und zu verbauen, bezieht sich die Sorge der Fachwelt aktuell auf die Zerstörung von verborgenen Schätzen, die im Zuge von baunotwendigen Bodengrabungen beschädigt oder sogar vernichtet werden. Denn auf dem Areal bestanden bis vor 1829 zwei hochbarocke große Wasserbecken als Wasserparterre und als Reservoirs unterhalb der obersten Ebene mit dem großen Wasserreservoir. Diese beiden Wasserbecken blieben bis heute unter einer um 1830 aufgetragenen Erdschicht erhalten. Mit dem Neubau des Gasthauses östlich des Stöckls wurden diese bislang verborgenen historischen, unter Denkmalschutz stehenden Bauteile zerstört.

Die Fotos zeigen die Baustellen Situation von letzter Woche. Die barocken Ziegelschichten sind deutlich erkennbar. Das Bundesdenkmalamt ist nun gefragt gewesen: Baustopp und fachlichen Bewertung der Funde, wie es das Denkmalschutzgesetz vorschreibt (§11, Abs.6). Doch trotz Schnee wurde fröhlich weiter gegraben und die barocken Ziegel kurzerhand abtransportiert. Aus den Augen aus dem Sinn … ? Schwarzenberggarten_Grabungen_Schichten_2.jpg