Der größte europäische Ideenwettbewerb für Planer:innen unter 40 legt in dieser Runde ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt der Fürsorge: Ziel ist es, eine gute Grundlage für alle Lebensformen auf unserem Planeten zu schaffen und die Regenerationsfähigkeit von Lebensräumen zu stärken. Das ist ein Aufruf an die junge Generation der Planer*innen, mitzumachen und neue Perspektiven einzubringen!

Wie können wir die Regenerationsfähigkeit von Lebensräumen stärken? Die jüngsten Ereignisse wie die Klimakrise, Pandemien und kriegerische Konflikte haben uns unsere Verletzlichkeit eindrucksvoll vor Augen geführt. EUROPAN17 beschäftigt sich zum zweiten Mal mit dem Thema „Living Cities“ und setzt den Schwerpunkt auf den Aspekt der Fürsorge („Care“). Unter Fürsorge versteht EUROPAN das Bestreben, eine gute Grundlage für jedes Leben auf unserem Planeten zu schaffen. Es liegt in der Verantwortung von Planer:innen und Entscheidungsträger:innen, integrative Strategien für ein gerechtes und sorgetragendes Miteinander zu entwickeln. 

Der Klimanotstand, Raubbau, Umweltverschmutzung, Ungleichheit und Ungerechtigkeit erfordern Maßnahmen der Fürsorge, um das Zusammenleben zu schützen. Ein neues Verständnis der Koexistenz muss anstelle von „weiter wie bisher“ treten. EUROPAN plädiert daher für einen radikalen Paradigmenwechsel und assoziiert sich mit Joan Tronto, einer der wichtigsten politischen Theoretikerinnen der „Care-Ethik“. Für sie umfasst „Care“ alles, was wir als Menschheit tun, um unsere Welt zu erhalten, zu bewahren und zu reparieren, damit wir bestmöglich darin leben können. 

Es stellt sich nichts weniger als die Frage nach der Bewohnbarkeit unseres Planeten. Wie bringen wir Mensch, Tier, Natur und Ressourcen in Einklang? Könnte „Fürsorge“ der gemeinsame Anker sein, um ein synergetisches Gleichgewicht und ein ausgewogenes Zusammenspiel zu schaffen? Was müssen Planer:innen und Entscheidungsträger:innen beachten, um zukunftsfähige, inklusive und gerechte urbane Prozesse und Projekte zu initiieren? EUROPAN17 ruft junge Planer:innen auf, ihre Ideen einzubringen und gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. 

Insgesamt 52 Städte aus 11 verschiedenen europäischen Ländern nehmen an dieser Runde teil und laden ein, einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten. Wir freuen uns, in dieser Europan-Runde eine Partnerschaft mit Slowenien einzugehen! Gemeinsam haben wir ein spannendes Potpourri aus vier Standorten zusammengestellt: Wien, Graz und Lochau in Österreich sowie Celje in Slowenien. 

EUROPAN ist ein internationaler Wettbewerb für Architekt:innen, Stadt- und Landschaftsplaner:innen unter 40, der biennal ausgelobt wird. Seit über 30 Jahren bietet EUROPAN jungen Fachleuten ein Forum, um ihre Ideen für aktuelle städtische Herausforderungen zu präsentieren. Für die Städte und Entwickler:innen ist EUROPAN ein Werkzeug, um innovative architektonische und urbane Lösungen für die Umsetzung zu finden.


EUROPAN17 in Zahlen und Fakten – das Wichtigste kurz zusammengefasst:

Wettbewerbsabgabe:  30. Juli 2023 
Europaweite Bekanntgabe der Ergebnisse: 04. Dezember 2023 
Preisverleihung: März 2024 
Preisgelder: 1. Platz € 12.000,- / 2. Platz  € 6.000,- 

Eine internationale Jury bewertet die Projekte:  
Regula Lüscher (Die Stadtmacherin), Gerd Pichler (ARE Development), Cristina Gamboa (Lacole), Anna Popelka (PPAG), Alessandro delli Ponti (kh-studio), Joanna Gibbons (J&L Gibbons), Gašper Medvešek (Plan B) und Angelika Fitz (Architekturzentrum Wien

Nähere Informationen: 
Webpage EUROPAN Austria: www.europan.at 
Webpage EUROPAN Europe: www.europan-europe.eu 

EUROPAN17 Standorte in Österreich 

E17 STANDORT WIEN – The Urban Weave 
Wie kann man in der heutigen Zeit über neue, groß angelegte Entwicklungen nachdenken?  

Wien wächst schnell und verfolgt eine Strategie der Verdichtung entlang der U2-Linie. In diesem Zusammenhang steht der EUROPAN17-Standort „Am Heidjöchl“ im 22. Wiener Gemeindebezirk, der als langfristiges strategisches Gebiet und als letztes Puzzlestück in der umfassenden Stadtstrategie dient. Ziel ist nichts weniger als ein urbaner Paradigmenwechsel, der in einem visionären Masterplan für 11.000 Menschen zum Ausdruck kommt. Um dies zu erreichen, müssen einige wichtige Fragen beantwortet werden: Wie sieht ein gerechtes Stadtviertel aus, an dem alle teilhaben? Wie können wir das lokale Klima und die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen, um ein städtisches Gefüge zu schaffen, das für künftiges Wohnen und Wohlbefinden geeignet ist und den Planeten als gemeinsamen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen begreift? 

Nähere Informationen: www.europan.at/e17-de/standorte/Wien 
Termin Standortbegehung mit Rad  
04.05.2023, 10:00 Treffpunkt U2 Station Seestadt 
Bitte um Anmeldung office@europan.at, wir organisieren Räder  

E17 STANDORT LOCHAU – Where wilderness still thrives  
Die Bewohner:innen von Lochau empfinden das Ufer am Bodensee als ihren wertvollsten und schönsten Ort. Hier befindet sich auch ein Yachthafen, ein Hafengebäude und eine alte, identitätsstiftende Fähre. Diese dient mit einem kleinen Lokal und Kiosk als Treffpunkt. Aber allgemeiner Verfall ist weit fortgeschritten und eine Renovierung zu teuer. Der Europan-Wettbewerb tritt an um ein neues Objekt vorzuschlagen das mit der umgebenden Landschaft interagiert. 

Die übergeordnete Aufgabe besteht darin, einen Ort der Inklusion zu schaffen der für alle offen ist. Die Natur spielt hier eine entscheidende Rolle. Es stellt sich die Frage, wie man die bestehenden Werte des Geländes bewahren und gleichzeitig die performative Kraft des Ortes stärken kann. Es geht darum Raum für Inklusion zu generieren. Auf strategischer Ebene soll die Verbindung mit dem Dorf Lochau untersucht werden. 

Nähere Informationen: www.europan.at/e17-de/standorte/Lochau 
Termin Standortbegehung  
20.05.2023, 10:00 Treffpunkt Hafen Lochau 
Bitte um Anmeldung office@europan.at 

E17 STANDORT GRAZ – Transformative Milieus 
Der Europan17-Standort in Graz befindet sich in Gösting. In naher Zukunft soll eine wichtige Mobilitätsdrehscheibe mit Regionalbahnhof und Straßenbahnendstation entstehen. Eine große Chance für den Bezirk!  

Die Aufgabe an diesem Standort ist die Auseinandersetzung mit der städtebaulichen Struktur, sowohl mit den bestehenden als auch mit den neuen Potenzialen, die sich aus der Entwicklung der Infrastruktur ergeben. Der Infrastrukturknoten wird ein Attraktor sein, der schnelles Umsteigen mit Verweilen verbinden soll, das soziale Umfeld stärken und das Stadtgefüge von Gösting zusammenführen kann. Das einzureichende Projekt soll zeigen, wie die Zukunft einer vierspurigen Straße aussehen kann und wie ein Ort zwischen Infrastruktur und physischen Barrieren zu einem wertvollen Lebensraum mit starker Identität werden kann. 

Nähere Informationen: www.europan.at/e17-de/standorte/Graz 
Termin Standortbegehung mit Rad  
12.05.2023, 11:00 Treffpunkt Europaplatz4, Haupteingang Bahnhof 
Bitte um Anmeldung, wir organisieren Räder office@europan.at 

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