Michael Emmenegger. Stadtraum gemeinsam entwerfen.
Ansätze partizipativer Planung mit Beispielen aus Bregenz und Zürich.

Donnerstag 13.12.2018, 19 Uhr
IG Architektur, Gumpendorfer Str. 63B, 1060 Wien

 

Gemeinsam lösen, was alle angeht. Wenn Beteiligungsprofis mit Landschafts-ArchitektInnen gemeinsame Sache machen.  

Der Schweizer Partizipationsexperte Michael Emmenegger bei der interdisziplinären Vortragsreihe Lx

 

Der nächste  LX-Vortrag am Donnerstag den 13. Dezember legt den Fokus wieder auf erfolgreiche Synergien von Landschaftsarchitektur und anderen Disziplinen, das aktuelle Jahresthema der vom ILA/ÖGLA organisierten Reihe. Diesmal geht’s um Beteiligung. Michael Emmenegger ist Partizipationsprofi und begleitet solche Projekte ‚mit Schweizer Präzision’. Und ab und zu auch mit Wiener Unterstützung, wie etwa beim heißdiskutierten Kornmarkt Bregenz durch Wolfgang Pfefferkorn. Aktuell betreut er mit dem Zürcher Bahnhofsareal ein ‚neues Stück Stadt’. Er wird über seine Beteiligungsarbeit an der Schnittstelle von Nutzung und Gestaltung im öffentlichen Raum sprechen. Zu Gast bei der IG Architektur darf man auf spannende Berichte und anregende Diskussion gespannt sein.

Wenn Michael Emmenegger einspringt, ist der Karren oft schon verfahren. Genau diesen Anschein hatte es 2011 bei der Neugestaltung des Bregenzer Kornmarkts gehabt, 2018 am Zürcher Bahnhofsareal soll ebendies verhindert werden. Mit im Karren sitzen dabei die LandschaftsarchitektInnen. Das Zürcher Büro Vogt war es beim Kornmarkt, Studio Vulkan und Freiraumarchitektur sind es jetzt in der Neugasse.  Emmenegger leitet seit mehr als 10 Jahren ein interdisziplinäres Team mit einer soziokulturellen Animatorin und einem Wirtschaftswissenschaftler. Sie unterstützen dort, wo Interessen aufeinanderprallen, wo Zusammenarbeit gefragt und Vermittlungsarbeit vonnöten ist. Zum Verständnis braucht es das ‚Zusammenkommen’ im übertragenen Sinne. Das tatsächliche Zusammenkommen in einem Raum kann dabei förderlich sein.

Michael Emmenegger, der in den 80er Jahren Geografie, Geschichte und Soziologie an der Uni Basel studierte berät Gemeinwesen und Private bei Fragen der sozialräumlichen Entwicklung und konzipiert und moderiert Partizipationsverfahren. Seit bald 20 Jahren analysiert er Prozesse an der Schnittstelle von Gesellschaft und Raum, berät Städte und Gemeinden bei Fragen der Raumentwicklung und im Prozessmanagement und konzipiert und moderiert dazugehörige Partizipationsverfahren in der Schweiz und in Vorarlberg. Emmeneggers erfreuliche Bilanz: ‚Immer wieder ist es beeindruckend, wie die Beteiligten die entstandene Nähe schätzten und begeistert waren vom neu gewachsenen Vertrauen. Es ist dieses Vertrauen, welches den oft ersuchten Kulturwandel in Entwicklungsprozessen, in Integrationsprojekten oder in Bauvorhaben möglich macht’. Michael Emmenegger wird aus seinem Erfahrungsschatz berichten und dabei auch die Rolle der Landschaftsarchitektur beleuchten.

 Lilli Lička die Initiatorin der Vortragsreihe verweist auf die Synergien in der Zusammenarbeit von LandschaftsarchitektInnen und VertreterInnen anderer Fachgebiete, diese lädt sie in der aktuellen Reihe zur Präsentation: Andere Perspektiven sind wichtig für uns in der Teamarbeit und eröffnen neue Lösungsansätze’ meint die Vorständin des ILA, die zu mittlerweile 33 Vorträgen LandschaftsarchitektInnen aus aller Welt nach Wien gebracht und zur Diskussion eingeladen hat.

Fortgesetzt wird die LXReihe im Jänner, wenn am 31.1. Naama Meishar aus Haifa, die an der Schnittstelle von Kunst und Architektur agiert, die ethischen Belange der Gestaltung des öffentlichen Raums unter die Lupe nimmt, und dabei soziale, politische und ökologische Fragen aufwirft. Naama Meishar: Green gentrification

 

Abbildung: Partizipation Neugasse © Emmenegger