Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Save Bees and Farmers“ ist gestartet! Seit 26.11.2019 werden europaweit Unterschriften gesammelt. Wofür? 38% des jährlichen Budgets der EU werden für die gemeinsame Agrarpolitik verwendet, diese wird 2020 neu ausverhandelt. Die europäische Bürgerinitiative soll mit einer starken Stimme der Zivilgesellschaft eine Chance bieten, EntscheidungsträgerInnen der EU verständlich zu machen, in welche Richtung sich die Landwirtschaft in Europa entwickeln muss. Das Ziel der InitiatorInnen: EU-weit eine Million Unterschriften sammeln!

DAHER JETZT UNTERSTÜTZEN:
Europäische Bürgerinitiative „Save bees and farmers“ auf www.global2000.at
Europäische Bürgerinitiative „Save bees and farmers“ auf www.savebeesandfarmers.eu

 

Die Kernforderungen der EBI sind:

Schrittweiser Ausstieg aus synthetischen Pestiziden
Einsatz von synthetischen Pestiziden soll in der EU-Landwirtschaft bis 2030 um 80% reduziert werden. Bis 2035 sollen die EU-Mitgliedstaaten komplett pestizidfrei sein.

Maßnahmen zur Erholung der Biodiversität
Biotopflächen sollen wiederbelebt und landwirtschaftliche Flächen so gestaltet werden, dass sie die Artenvielfalt fördern.

Unterstützung von LandwirtInnen
Die LandwirtInnen müssen beim notwendigen Übergang zur Agrarökologie unterstützt werden. Kleinteilige, vielfältige und nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen sollen unterstützt, der Ökolandbau ausgebaut und die Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert werden.

Die OrganisatorInnen erklären, warum Artenvielfalt und Agrarrefom so wichtig ist:

Wer unsere Nahrungsmittelversorgung sicherstellen will, muss das Artensterben stoppen. Wer das Artensterben stoppen will, muss den Pestizideinsatz reduzieren. Wer den Pestizideinsatz reduzieren will, muss eine kleinteilige, ökologische Landwirtschaft fördern! Deshalb fordern wir von der EU-Kommission den LandwirtInnen einen Systemwandel zu ermöglichen, den Ausstieg aus synthetischen Pestiziden und die Förderung der Artenvielfalt.

„Die Zukunft unserer Lebensmittelversorgung, unserer Gesundheit und unserer Umwelt ist ernsthaft gefährdet“. Mit diesen Worten machte die Welternährungsorganisation (FAO) im Februar 2019 darauf aufmerksam, dass wir mit unserer derzeitigen Lebensmittelproduktion die biologische Vielfalt, die unserem Ernährungssystem zugrunde liegt, zerstören.

Denn die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft führt zu einem hohen Pestizideinsatz und setzt unsere Ökosysteme stark unter Druck. Mit Hecken und blühenden Wiesen verschwinden auch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten aus den Kulturlandschaften. Der Gesang einstmals weit verbreiteter Vogelarten verstummt. Bäche und Flüsse werden verschmutzt und über unsere Lebensmittel werden wir täglich einem Cocktail aus Pestiziden ausgesetzt. Auch die Existenz der LandwirtInnen selbst ist durch die industrielle Landwirtschaft bedroht. Die Marktliberalisierung erzeugt einen massiven Preisdruck. Alle drei Minuten muss ein Betrieb zusperren. Zwischen 2005 und 2016 verschwanden in der EU vier Millionen Kleinbetriebe, häufig zugunsten von großen agroindustriellen Unternehmen.

Als europäische Bürgerinnen und Bürger erheben wir unsere Stimme gegen dieses fehlgeleitete System. Wir wollen eine andere Form der Lebensmittelproduktion, ohne Agrarchemikalien, eine Landwirtschaft, die gesünder und nachhaltiger ist für Mensch und Natur. Ein System in dem LandwirtInnen für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden. So wollen wir sicherstellen, dass die unschätzbare Vielfalt an Lebensmitteln und bäuerlichen Traditionen in Europa erhalten bleiben.

 

Background: Die Europäische BürgerInneninitiative (EBI) wurde am 31. Juli 2019 von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft und Bienenzucht gestartet. Zu den Organisatoren gehören neben GLOBAL 2000 die europäischen Netzwerke Friends of the Earth Europe und das Pesticide Action Network (PAN), die französische Umweltorganisation Générations Futures, die Aurelia-Stiftung und der B.U.N.D. (Deutschland) sowie das Umweltinstitut München. Grünes Licht für die EBI „Save Bees and Farmers“ gab die Europäische Kommission am 4. September 2019. Seither ist die Zahl der Vereine und Verbände, die die Initiative unterstützen, auf 80 angewachsen, darunter viele Umwelt- und Naturschutzorganisationen und Imkerei-Verbände, aber auch eine wachsende Zahl landwirtschaftlicher Organisationen und UnterstützerInnen aus der Wissenschaft. In Österreich sind das derzeit neben GLOBAL 2000 der Österreichische Erwerbsimkerbund, die Biene Österreich, der Österreichische Bergbauernbund sowie die ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt.