Ich habe mich bereits in einem Schreiben vom 3.April 2020 verwundert, ja eigentlich enttäuscht und verärgert über den, wie ich meine, sehr „lauen“ Kommentar der ÖGLA zur Sperre der Bundesgärten in Wien geäußert.
Und da ich dem Argument einer Ansteckungsgefahr bei großen öffentlichen Freiräumen, wie es die Bundesgärten in Wien sind, der Frau Minister Köstinger nicht folgen kann, sondern es vordergründig durchsichtig, geradezu dumm halte, habe ich den vorgeschriebenen Sperren einen politischen Hintergrund unterstellt. Eine rechtzeitig vorgebrachte fachliche Korrektur hätte da vielleicht einiges richtig stellen können. Denn dass in dichtbebauten Stadtgebieten die Bereitstellung größerer Freiräume, in denen die Bevölkerung mit dem gebotenen Abstand kurzzeitig Erholung finden könnte, notwendig ist, ist – so glaube ich allen einsichtig.
Nun hat die Bundesregierung mit ihrem Beschluß vom 6. April 2020 nach Druck vor allem von Seiten Wiens der Öffnung der Bundesgärten in Wien zugestimmt.
Jedoch, nicht, wie alle es selbstverständlich gesehen hätten, mit sofortiger Wirkung, sondern erst nach (!) den Osterfeiertagen, sodass Familien mit Kindern nur ja nicht unbedrängt und vor allem auch ohne längere Anreisen und Zugängen Natur und Erholung auch während der Osterfeiertage genießen können.
Also, wer jetzt noch immer nicht politisches Kalkül hinter der Aktion sieht, dem ist nicht zu helfen.
Ich bleibe daher dabei: gerade eine fachlich kompetente und vor allem unbestritten politisch unabhängige Institution, wie es die ÖLGA ist, wäre dringend berufen, einen entsprechend kritischen Kommentar abzugeben.
Karl Glotter
7. April 2020