Moderne Beregnungs- oder Bewässerungssysteme werden sowohl in Privatgärten, als auch bei größeren Landschaftsplanungsprojekten wie Parks, Wohnhausanlagen oder Bürohäuser immer häufiger von Anfang an eingesetzt. Vor allem aufgrund der zunehmend trockenen und sehr heißen Sommermonate ist eine von Anfang an gut geplante und präzise gesteuerte Beregnung für einen nachhaltigen Erfolg der Pflanzungen äußerst wichtig. Solche Systeme sind verlässliche „Pflanzensitter“ und sparen unseren Kunden nach der einmaligen Investition Zeit und Geld. Die Bewässerung von grünen Fassaden oder Dächern ist stark im Kommen.

 

„JA ABER, WIRD DA NICHT WASSER VERSCHWENDET?“

Das ist eine Frage, die alle BeregnungsexpertInnen mit Sicherheit schon öfters gehört haben. Hartnäckig scheint sich die Meinung zu halten, dass Beregnung Wasserverschwendung sei. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Selbstverständlich hat ein modernes Bewässerungssystem auch höchste Wassereffizienz zum Ziel.

Denn eine automatisch gesteuerte Bewässerungsanlage erzielt eine optimale weil punktgenaue Wasseraufteilung, die manuell so nicht zu erreichen ist.

Es darf weder zur Austrocknung noch zur Überversorgung mit Feuchtigkeit kommen. Eine perfekt geplante Anlage bezieht alle wichtigen Faktoren mit ein: Wie ist die Bodenqualität? Sandiger Boden lässt mehr Wasser versickern als Lehmboden. Wie sieht es mit Wind, Schatten oder Gefälle aus? Wieviel Wasser steht zur Verfügung? Wie hoch ist der Fließdruck? Pflanzen, Büsche und Bäume haben je nach Sorte und Herkunft einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Rasenpflanzen benötigen an heißen Tagen etwa 20 Liter Wasser pro Woche pro m2.

Bisher gibt es für Pflanzungen in Parks und Gärten keine individuellen Wasser-Bedarfswerte, etwa je nach Pflanzenfamilie so wie wir es aus der Rasenpflege oder der Landwirtschaft von Nutzpflanzen kennen. Da zählen Erfahrungswerte. Auch benötigen Pflanzen während der Knospen- und Fruchtausbildung mehr Wasser als sonst. Relevant ist natürlich auch die Art der Pflanzung.

Trog- oder Kübelpflanzen haben durch ihren begrenzen Wurzelraum einen höheren Wasserbedarf. Viele Menschen bedenken nicht, dass Tontöpfe porös sind und daraus bei Hitze mehr Wasser verdunstet als aus Kunststofftöpfen. Das gleiche gilt für Tröge. Hier ist zudem darauf zu achten, dass es nicht durch zu viel Wasser zu einem Wasserstau und somit einem Fäulnisbefall der Wurzeln kommt.

 

MODERNSTE TECHNIK FÜR BESTE ERGEBNISSE

Im Idealfall werden bei Neuplanungen sämtliche Faktoren für ein hochwertiges Beregnungssystem von Anfang an eingeplant. Eine hydraulische Berechnung sorgt dafür, dass die Wasserversorgung und Rohrleitungen entsprechend dimensioniert sind, um mit einem idealen Wasserdruck arbeiten zu können. Auch die Berechnung der vielleicht notwendigen Pumpenanlagen mit Filtern sind ein wesentlicher Faktor. Das spart Kosten (Wasser und Energie) und Aufwand, da alle Erdarbeiten auf einmal erledigt werden können. Aber auch das Nachrüsten von Grünanlagen jeder Größe ist möglich.

Ein optimales Ergebnis lässt sich durch den Einsatz von moderner Beregnungstechnik erzielen: Durch präzise gesteuerte Versenkregner und Tropfschläuche kann hocheffizient bewässert werden. Wasser fließt nur dann, wenn die automatische Steuerung mit einer integrierten Wetterstation den Bedarf meldet. Diese Steuerungen werden einmalig unter Berücksichtigung der Jahreszeiten programmiert.

Eine moderne Wetterstation misst aktuelle Temperatur- und Sonnenwerte und verknüpft diese mit Wetterverlaufsdaten für den jeweiligen Standort aus einer Datenbank. Bodenfeuchtesensoren melden zusätzlich den aktuellen Status im Boden. Üblicherweise wird je ein Sensor pro Ventilstation eingesetzt. Ist der gemessene Feuchtegrad um einen definierten Prozentsatz unterschritten, wird die Bewässerung aktiviert. Langlebige Tropfschläuche oder besonders effiziente Sprühdüsen stellen sicher, dass das Wasser genau dort landet, wo es auch gebraucht wird.

 

BAUWERKSBEGRÜNUNG STARK IM KOMMEN

Um die zunehmende Hitze vor allem in der Stadt erträglicher zu machen, werden immer mehr Bauwerke begrünt und grüne Inseln geschaffen. Bei Neubauten wird das Grün bereits in der Planungsphase mit einbezogen. Eine gut gemachte Begrünung von Gebäuden stellt alles in den Schatten: langjährige Messungen haben bewiesen, dass der Einsatz von Pflanzen an und in der Umgebung von Gebäuden mit einem gut durchdachten Pflege- und Bewässerungskonzept eine Vielzahl an Vorteilen hat. So kann durch Begrünung und ihre natürlichen klimatischen Effekte die von uns Menschen gefühlte Temperatur um bis zu 13°C gesenkt werden. Und wie alle, die im Garten- und Landschaftsbau arbeiten wissen, grüne Flächen und Gebäude sorgen für mehr Wohlbefinden.

Beispiele dafür sind begrünte Innenwände, Fassaden mittels Rankhilfen, einer Vielzahl an kleineren oder größeren Trögen bis hin zu Trägersystemen, intensive Dachbegrünungen und Dachgärten.

 

OHNE BLAU KEIN GRÜN

Dadurch dass die Pflanzen in all diesen Anwendungsbereichen viel weniger Boden (hier spezielles Substrat) zur Verfügung haben als bei herkömmlichen Pflanzungen, ist speziell im Fassadenbereich eine punktgenaue Versorgung mit Wasser noch wichtiger.

Dazu kommen bei Fassaden höhere Verdunstungswerte durch mehr Wind, eine oft höhere Sonneneinstrahlung oder längere Schattenzeiten.

Um eine optimale Wasserversorgung zu erreichen kommt man hier um den Einsatz von modernster Sensortechnik nicht herum: Bereits bei der Planung wird die Fassade in logische Zonen eingeteilt. Diese spiegeln sich auch in der Planung der Ventilstationen und Installation der Tropferrohre wieder. Mittels moderner Sensortechnik, welche neben der Feuchte auch die Temperatur in Wurzelnähe misst, können diese Zonen individuell angesteuert und bewässert werden. Dass Wasser ungenützt durch- und abrinnt ist jedenfalls ist zu vermeiden.

Wenn eine Begrünung in größeren Höhen konzipiert werden soll, muss sichergestellt sein, dass bereits vom Architekten, spätestens aber vom zuständigen HKLS / Installateur ein richtig dimensionierter Wasserauslass in entsprechender Höhe vorgesehen wird. Weitere wichtige Erfolgsfaktoren sich die richtige Pflanzenauswahl und fachmännische Pflege.

 

Abb: © Prochaska | TORO