25,00  inkl. MwSt.

Ausgabe Nr. 2/2021 – zoll+39

Kategorie:

Beschreibung

Im Nachhaltigkeitsdiskurs gilt Maßlosigkeit als eines der größten Übel unserer Zeit, dicht gefolgt von damit in Zusammenhang stehenden Phänomenen wie Verschwendung oder das Wirtschaften im Überfluss. Negative Auswirkungen und Folgen der Maßlosigkeit lassen sich auch in unseren Lebens- und Landschaftsräumen ablesen. Etwa der maßlose Bodenverbrauch in Österreich, der längst bekannt und dennoch viel zu wenig beachtet, weitreichende Folgen mit sich bringt. Gegenmaßnahmen werden viel zu zögerlich gesetzt, dabei hätten die Planungsdisziplinen dieser Entwicklung einiges entgegenzusetzen. Nachhaltigkeitsforscher sind aber auch der Auffassung, dass Maßlosigkeit nicht nur schlecht, manchmal sogar eine Voraussetzung für das sogenannte gute Leben sein kann. Damit ist vermutlich nicht gerade der übermäßige Bau von Straßen oder Einkaufszentren gemeint. Wenn es hingegen um die Entstehung und Entwicklung von großen oder sogar übergroßen Parkanlagen oder Grünräumen geht, sollte da und dort öfter aus dem Vollen geschöpft werden. Und zwar nicht nur in der großzügigen Bereitstellung von Freiflächen, sondern auch im Sinne einer üppigeren Ausstattung. So sollte der Aufruf unmäßig zu sein, Planer*innen nicht nur ermutigen großzügig gedachte Konzepte zu verfolgen, sondern auch selbstbewusst Grün in großem Maße und mit hohen Standards und Qualitäten einzufordern. Vor dem Hintergrund der negativen Entwicklungen unserer Zeit ist die Forderung nach Maßlosigkeit im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung unserer Grün- und Landschaftsräume daher angebracht. Also, in diesem Sinne, bleiben und werden wir maßlos(er) in unserer Forderung nach mehr qualitätsvollen Grün.